Persönliche Katastrophen
Mein Weg zur Arbeit ist jeden Tag aufs neue ein Erlebenis. In der übervollen Straßenbahn blieb es mir nicht erspart die Sorgen einer Studentin zu hören: der Prof hatte ihre Unterlagen nicht ans Sekretariat weitergegeben, dadurch kann sie zur Prüfung nicht antreten, verliert ein volles Jahr und Stipendium, die Aufenthaltsgenehmigung wird nicht verlängert - sie war den Tränen nahe und ich kann es verstehen. Auch wenn das für den Außenstehenden nicht so dramatisch klingt - für sie persönlich ist es eine Katastrophe.
Am Schwedenplatz verlasse ich die Straßenbahn - dort erwartet mich die nächste Katastrophe. Ein Sandler - wie es auf gut österreichische heißt - liegt bewusstlos und schmutzig im eigenen Erbrochenen. Die Rettung kommt und hebt ihn auf eine Bahre während ich die Szene weitläufig umgehe. Die Rettungsbeamten schnauzen lautstartk die umstehenden Gaffer an "Wenn sie nicht dazu gehören gehen sie weiter". Auf der Rolltreppe höre ich noch einen anderen Sandler sagen: "so werns uns olle wegtrogn, an nochn ondan".
Ja, denke ich mir, alle - egal ob Sandler oder Manager, Arzt oder Straßenarbeiter. Alle werden wir mal weggetragen. Die persönliche Katastrophe trifft aber dann nicht die Verstorbenen, sondern die, die weiterleben müssen.
Am Schwedenplatz verlasse ich die Straßenbahn - dort erwartet mich die nächste Katastrophe. Ein Sandler - wie es auf gut österreichische heißt - liegt bewusstlos und schmutzig im eigenen Erbrochenen. Die Rettung kommt und hebt ihn auf eine Bahre während ich die Szene weitläufig umgehe. Die Rettungsbeamten schnauzen lautstartk die umstehenden Gaffer an "Wenn sie nicht dazu gehören gehen sie weiter". Auf der Rolltreppe höre ich noch einen anderen Sandler sagen: "so werns uns olle wegtrogn, an nochn ondan".
Ja, denke ich mir, alle - egal ob Sandler oder Manager, Arzt oder Straßenarbeiter. Alle werden wir mal weggetragen. Die persönliche Katastrophe trifft aber dann nicht die Verstorbenen, sondern die, die weiterleben müssen.
Siouxsie - 1. Sep, 11:25